KATJA HOYER IM GESPRÄCH MIT FREDERICK STUDEMANN
SONNTAG, 01.10. 2023 / 12h30,
AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN, SITZUNGSSAAL
Nach ihrer 2021 veröffentlichten Studie über das wilhelminische Deutschland, Blut und Eisen: Wie Preußen Deutschland erzwang, wandte sich die deutsch-britische Historikerin KATJA HOYER ihrem Geburtsland zu, das vor über dreißig Jahren aufhörte zu existieren. Diesseits der Mauer: Eine neue Geschichte der DDR 1949-1990 beschreibt, wie einfache DDR-Bürger:innen ihren Alltag erfuhren, und schildert deren Leben abseits der gängigen Bilder von Stacheldraht, Stasi und Parteibonzen. Einerseits verstanden als Korrektiv einer einseitigen Wahrnehmung der DDR, stieß das Buch andererseits auf deutliche Kritik, weil es zentrale Elemente der Repression des ostdeutschen Zwangsstaates außer Acht lasse. Im Gespräch mit FREDERICK STUDEMANN, Literary Editor der Financial Times und Auslandskorrespondent in Berlin in den 1990er Jahren, wo er von den ersten freien Volkskammerwahlen und der Wiedervereinigung berichtet hat, erläutert sie ihre Perspektive auf die DDR, Preußen und Deutschland mehr als drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall.
© KH
Katja Hoyer wurde 1985 in der DDR geboren. Nach dem Geschichtsstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ging sie nach England. Dort kommentiert sie u.a. für die BBC, den Telegraph und den Spectator geschichtliche und politische Themen. Heute forscht sie am King’s College London und ist Fellow der Royal Historical Society. Als Kolumnistin der Washington Post schreibt sie regelmäßig über deutsche und europäische Gesellschaft und Politik. Ihr erstes Buch Blood and Iron. The Rise and Fall of the German Empire 1871-1918 wurde von der Kritik gefeiert und war eines der besten Bücher des Jahres 2021 (Financial Times).